Kreuzweg an der Kirche
16.11.19



Kreuzweg an der Kirche






St. Bonifatius Haspe hat wieder einen Kreuzweg!

     

     






Der Kreuzweg des rumänischen Künstlers Petru Jecza aus dem Jahre 1989 ist draußen angebracht und lädt vor und nach den Gottesdiensten dazu ein, den Kreuzweg Jesu betend nachzugehen und die vielen kleineren und größeren Kreuze, die sicherlich jeder Mensch im Leben zu tragen hat, Jesus hinzuhalten.

Dieser moderne, bronzene Kreuzweg ist uns aus der mittlerweile profanierten Kirche St. Thomas Morus in Essen-Vogelheim, heute Pfarrei St. Dionysius, dankenswerter Weise überlassen worden. Er hat 16 Stationen. Neben den klassischen 14 Stationen gibt es eine österliche Station: "Jesus lebt" und eine pfingstliche Station: "Jesus sendet den Heiligen Geist herab". Der Kreuzweg wurde in limitierter Auflage von drei Exemplaren geschaffen. Ein WAZ-Artikel vom 24.10.2002 bezeichnete die Darstellungen als "wahres Kleinod". Er hinterlässt nicht nur wegen seines künstlerischen Wertes einen bleibenden Eindruck.

In der Betrachtung des Kreuzweges Jesu kommen mir einerseits immer wieder neue Deutungsmöglichkeiten meiner eigenen menschlichen Wirklichkeit angesichts von Leid und Versagen, andererseits wird mir das Geschenk unserer Erlösung durch den Tod Jesu am Kreuz immer wieder bewusster. Nachfolge Jesu bedeutet für uns Christen eben auch Kreuzesnachfolge. Ich wünsche jedem und jeder, der / die unseren neuen Kreuzweg betrachtet, meditiert oder betet, die Tröstungen, die unser Glaube zu schenken vermag, Licht in den vielfältigen Dunkelheiten der menschlichen Existenz und Mut in der Nachfolge Jesu.

Am 3.11.2019 wollen wir den Kreuzweg nach der Gemeinde- und Familienmesse feierlich einsegnen. Der Pfarrer von St. Dionysius in Essen-Borbeck, Benedikt Ogrodowczyk, wird bei der Eucharistiefeier und bei der feierlichen Segnung zugegen sein. Ihm, und dem Kirchenvorstand von St. Dionysius gilt mein besonderer Dank, aber auch dem Kirchenvorstand von St. Bonifatius, der sich der Installation gegenüber aufgeschlossen gezeigt und sie unterstützt hat. Möge dieser Kreuzweg "auf dem Heiligen Berg" für die Pfarrei St. Bonifatius zum Segen werden.
Ihr Pastor P. W. Rehwald

(Pfarrnachrichten Pastoraler Raum Hagen-Mitte-West, Nr. 44-46/2019, 2. bis 24. November, Seite 2 und 3)



Als Kreuzweg (Weg des Kreuzes, lateinisch via crucis; auch Prozessionsweg) bezeichnet man einen der Via Dolorosa ("schmerzensreiche Straße") in Jerusalem, dem Leidensweg Jesu Christi, nachgebildeten Wallfahrtsweg wie auch eine Andachtsübung der römisch-katholischen Kirche, bei der der Beter den einzelnen Stationen dieses Weges folgt.

Seit der Zeit um 1600 wurden Kreuzwege mit vierzehn bebilderten Stationen errichtet. Sie zeigten den Weg Jesu von der Verurteilung durch Pontius Pilatus bis zur Kreuzigung und Grablegung. Die 13. und 14. Station – Kreuzabnahme und Grablegung – wurden 1625 von dem spanischen Franziskaner A. Daza hinzugefügt. Als 15. Station diente die jeweilige Kirche als Abbild der Grabeskirche von Jerusalem. Diese Form geht auf den Franziskaner Leonhard von Porto Maurizio zurück. Papst Clemens XII. erkannte im Jahr 1731 mit seinem Breve Unterweisungen über die Art, wie man den Kreuzweg abhalten soll diese Form des Kreuzwegs als kanonisch an und bedachte ihn mit Ablässen. An vielen Franziskanerklöstern entstanden nun Kreuzwege nach diesem Modell. In seinem letzten Lebensjahr baute Leonhard von Porto Maurizio mit päpstlicher Erlaubnis Kapellen mit den vierzehn Kreuzwegstationen in die Arena des Kolosseums ein, was die bis heute begangene Tradition des Kreuzwegs an diesem Ort begründete.

Als Bestandteil der Ausstattung von Kirchenräumen entstand der vierzehnteilige Kreuzwegzyklus gegen Ende des 17. Jahrhunderts. An den Wänden wurden vierzehn Stationen mit Holzkreuzen markiert, unter denen sich meist eine bildliche oder plastische Darstellung der jeweiligen Kreuzwegstation befand. Obwohl dieser Kreuzweg zunächst auf Kirchen des Franziskanerordens beschränkt war, blieb wegen der großen Beliebtheit dieser Andachtsform schließlich kaum mehr eine katholische Pfarrkirche ohne einen solchen Kreuzweg. Besonders im 19. Jahrhundert war der vierzehnteilige Kreuzwegzyklus innerhalb von Kirchenräumen sehr verbreitet. Joseph von Führich und seine Schüler schufen im Nazarener-Stil das Genre der Führich-Kreuzwege, die in vielen Kirchen Mitteleuropas und Nordamerikas präsent sind.
Diese Tradition der Kreuzwege in Kirchenräumen setzte sich im 20. Jahrhundert fort, wobei außer unauffälligen Kreuzwegbildern auch bedeutende Kunstwerke entstanden.
Gelegentlich werden in den Stationen auch andere Szenen als die traditionellen 14 dargestellt, so beispielsweise Jesu Verhaftung, Verhöhnung, Auspeitschung oder die Krönung mit einer Dornenkrone, dafür dann, um es bei 14 Stationen zu belassen, nur ein Fall unter dem Kreuz.
aus » WIKIPEDIA (https://de.wikipedia.org/wiki/Kreuzweg#Vierzehn_Stationen)






Station

Name


Bibelstellen, in denen die Stationen erwähnt werden


Weitere, in der Andacht verwendete Bibelstellen



I.





Jesus wird zum Tode verurteilt

Mt 27,22–23,26 EU:
Pilatus sagte zu ihnen: Was soll ich dann mit Jesus tun, den man den Messias nennt? Da schrien sie alle: Ans Kreuz mit ihm! Er erwiderte: Was für ein Verbrechen hat er denn begangen? Da schrien sie noch lauter: Ans Kreuz mit ihm! Darauf ließ er Barabbas frei und gab den Befehl, Jesus zu geißeln und zu kreuzigen.


Vgl. auch Mk 15,1–15 EU; Lk 23,13–25 EU; Joh 18,28 EU–19,16 EU



II.





Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern

Mt 27,27–31 EU:
Da nahmen die Soldaten des Statthalters Jesus, führten ihn in das Prätorium, das Amtsgebäude des Statthalters, und versammelten die ganze Kohorte um ihn. Sie zogen ihn aus und legten ihm einen purpurroten Mantel um. Dann flochten sie einen Kranz aus Dornen; den setzten sie ihm auf und gaben ihm einen Stock in die rechte Hand. Sie fielen vor ihm auf die Knie und verhöhnten ihn, indem sie riefen: Heil dir, König der Juden! Und sie spuckten ihn an, nahmen ihm den Stock wieder weg und schlugen ihm damit auf den Kopf. Nachdem sie so ihren Spott mit ihm getrieben hatten, nahmen sie ihm den Mantel ab und zogen ihm seine eigenen Kleider wieder an.


Vgl. auch Mk 15,16–20 EU, Joh 19,16–17 EU



III.





Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz

Station wird in der Bibel nicht erwähnt.


Jes 53,4–6 EU



IV.





Jesus begegnet seiner Mutter

Station wird in der Bibel nicht erwähnt.


Lk 2,34–35,51 EU



V.





Simon von Cyrene hilft Jesus das Kreuz tragen

Mt 27,32 EU:
Auf dem Weg trafen sie einen Mann aus Zyrene namens Simon; ihn zwangen sie, Jesus das Kreuz zu tragen.


Vgl. auch Mk 15,21 EU; Lk 23,26 EU. Mt 16,24 EU; Mt 5,41 EU



VI.





Veronika reicht Jesus das Schweißtuch

Station wird in der Bibel nicht erwähnt.


Jes 53,2–3 EU; Ps 27,8–9 EU



VII.





Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz

Station wird in der Bibel nicht erwähnt.


Klgl 3,1–2,9,16 EU



VIII.





Jesus begegnet den weinenden Frauen

Lk 23,28–31 EU:
Jesus wandte sich zu ihnen um und sagte: Ihr Frauen von Jerusalem, weint nicht über mich; weint über euch und eure Kinder! Denn es kommen Tage, da wird man sagen: Wohl den Frauen, die unfruchtbar sind, die nicht geboren und nicht gestillt haben. Dann wird man zu den Bergen sagen: Fallt auf uns!, und zu den Hügeln: Deckt uns zu! Denn wenn das mit dem grünen Holz geschieht, was wird dann erst mit dem dürren werden?

 



IX.





Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz

Station wird in der Bibel nicht erwähnt.


Klgl 3,27–32 EU



X.





Jesus wird seiner Kleider beraubt

Mt 27,33–36 EU:
So kamen sie an den Ort, der Golgota genannt wird, das heißt Schädelhöhe. Und sie gaben ihm Wein zu trinken, der mit Galle vermischt war; als er aber davon gekostet hatte, wollte er ihn nicht trinken. Nachdem sie ihn gekreuzigt hatten, warfen sie das Los und verteilten seine Kleider unter sich. Dann setzten sie sich nieder und bewachten ihn.


Vgl. auch Mk 15,24 EU; Lk 23,34 EU; Joh 19,23–24 EU



XI.





Jesus wird ans Kreuz genagelt

Mt 27,37–42 EU:
Über seinem Kopf hatten sie eine Aufschrift angebracht, die seine Schuld angab: Das ist Jesus, der König der Juden. Zusammen mit ihm wurden zwei Räuber gekreuzigt, der eine rechts von ihm, der andere links. Die Leute, die vorbeikamen, verhöhnten ihn, schüttelten den Kopf und riefen: Du willst den Tempel niederreißen und in drei Tagen wieder aufbauen? Wenn du Gottes Sohn bist, hilf dir selbst, und steig herab vom Kreuz! Auch die Hohenpriester, die Schriftgelehrten und die Ältesten verhöhnten ihn und sagten: Anderen hat er geholfen, sich selbst kann er nicht helfen. Er ist doch der König von Israel! Er soll vom Kreuz herabsteigen, dann werden wir an ihn glauben.


Vgl. auch Mk 15,22–27 EU; Lk 23,33 EU; Joh 19,18–19 EU



XII.





Jesus stirbt am Kreuz

Mt 27,45–50,54 EU:
Von der sechsten bis zur neunten Stunde herrschte eine Finsternis im ganzen Land. Um die neunte Stunde rief Jesus laut: Eli, Eli, lema sabachtani?, das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Einige von denen, die dabeistanden und es hörten, sagten: Er ruft nach Elija. Sogleich lief einer von ihnen hin, tauchte einen Schwamm in Essig, steckte ihn auf einen Stock und gab Jesus zu trinken. Die anderen aber sagten: Laß doch, wir wollen sehen, ob Elija kommt und ihm hilft. Jesus aber schrie noch einmal laut auf. Dann hauchte er seinen Geist aus. Als der Hauptmann und die Männer, die mit ihm zusammen Jesus bewachten, das Erdbeben bemerkten und sahen, was geschah, erschraken sie sehr und sagten. Wahrhaftig, das war Gottes Sohn!


Vgl. auch Mk 15,33–41 EU; Lk 23,44–49 EU; Joh 19,25–30 EU



XIII.





Jesus wird vom Kreuz abgenommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt

Mt 27,57–59 EU:
Gegen Abend kam ein reicher Mann aus Arimathäa namens Josef; auch er war ein Jünger Jesu. Er ging zu Pilatus und bat um den Leichnam Jesu. Da befahl Pilatus, ihm den Leichnam zu überlassen. Josef nahm ihn und hüllte ihn in ein reines Leinentuch.


Vgl. auch Mk 15,42–46 EU; Lk 23,50–53 EU; Joh 19,38 EU



XIV.





Der heilige Leichnam Jesu wird in das Grab gelegt

Mt 27,60–61 EU:
Dann legte er ihn in ein neues Grab, das er für sich selbst in einen Felsen hatte hauen lassen. Er wälzte einen großen Stein vor den Eingang des Grabes und ging weg. Auch Maria aus Magdala und die andere Maria waren dort; sie saßen dem Grab gegenüber.


Vgl. auch Mk 15,46–47 EU; Lk 23,53–56 EU; Joh 19,39–42 EU



XV.


(Ostern)





österliche Station:
"Jesus lebt"



XVI.


(Pfingsten)





pfingstliche Station:
"Jesus sendet den Heiligen Geist herab"

Mt: Evangelium nach Matthäus
Mk: Evangelium nach Markus
Lk: Evangelium nach Lukas
Joh: Evangelium nach Johannes
Jes:  Jesaja
Klgl:  Klagelieder Jeremias
EU: Einheitsübersetzung auf » BibleServer (https://www.bibleserver.com)