Unser Patron, der Hl. Bonifatius
12.10.13


Bonifatius wird dargestellt in bischöflichem Ornat, einen Baum umhauend, mit Axt oder Beil, mit Messbuch und Schwert.

Bonifatius ist Patron der Bierbrauer, Feilenmacher und Schneider.
Bonifatius ist Patron des Bistum Fulda.

Verehrung nach dem römischen Generalkalender und deutschen Regionalkalender.
Besonders verehrt in: Berlin, Eichstätt, Fulda, Hamburg, München, Meißen, Mainz, Osnabrück, Rottenburg-Stuttgart, Salzburg.
Bild 1  

Für "Bonifatius" sind auch folgende Namen gebräuchlich: Fatz, Winfrid.

Gedenktag katholisch: 5. Juni
gebotener Gedenktag in Russland: 19. Juni
Gedenktag evangelisch: 5. Juni
Gedenktag anglikanisch: 5. Juni
Name bedeutet: B: der Wohltäter (latein.)
                        W: Freund des Friedens (althochdt.)
- Glaubensbote in Deutschland,
- Erzbischof von Mainz,
- Märtyrer


*  672 (oder 673) in Crediton (?) in der Grafschaft Devonshire
+   5. Juni 754 bei Dokkum in Friesland

Bild 1: Bonifatius-Statue in unserer Kirche    


  • Wynfreth war Sohn einer vornehmen Familie, er wurde in einem Kloster in Exeter ausgebildet, kam dann nach Nhutscelle, dem heutigen Nursling, wo er das Gelübde als Mönch der Benediktener ablegte.


  • Mit 30 Jahren wurde Wynfreth Priester und zunächst Lehrer für Grammatik und Dichtung; er verfasste Bibelauslegungen, die erste englische Grammatik der lateinischen Sprache und viele Gedichte. Die englische Kirche war an Rom orientiert, die iro-schottische Kirche achtete eher auf Unabhängigkeit und Eigenständigkeit; diese Bindung an Rom, dazu strenge Mönchszucht und tiefe Bibelfrömmigkeit formten Wynfreth.


  • 716 begann er eine Missionstätigkeit unter den Friesen, kehrte aber bald schon erfolglos in sein Kloster zurück, "denn die trockenen Gefilde waren noch nicht vom himmlischen Tau erfrischt", wie sein Biograph nach 1. Mose 2, 5 urteilt.


  • 717 sollte er mit der Leitung seines Klosters betraut werden, was er aber ablehnte.


  • Bischof Willibrord schickte Wynfreth dann 718 von Utrecht aus nach Rom, wo er von Papst Gregor II. 719 beauftragt wurde, als Heidenapostel den deutschen Völkern das Evangelium zu verkünden; der Tag der Weihe war der 15. Mai, Wynfreth erhielt den Namen des Heiligen des Vortages, Bonifatius. Er reiste dann zunächst zusammen mit Willibrord durch Friesland und Thüringen. Von Willibrord lernte er vor allem die Einbeziehung des politischen Umfeldes in seine Planungen, aber auch die Verankerung seiner Arbeit in Rom.


  • Ab 721 begann Bonifatius seine Mission auch in Hessen und Thüringen.


  • 722 rief ihn der Papst nach Rom, weihte ihn zum Missionsbischof, beauftragte ihn, die Kirche in Germanien zu ordnen und insbesondere die arianischen und iro-schottischen Gemeinden in die römische Kirche einzugliedern, und stattete ihn mit Empfehlungsschreiben an Karl Martell, den fränkischen Hausmeier Austrasiens, sowie an alle Fürsten und Bischöfe aus. Nachdem Bonifatius im folgenden Jahr nach Hessen zurückkehrte, zerstörte er heidnische Heiligtümer und gründete zahlreiche Kirchen und Klöster. Verbreitet ist die Erzählung, wie Bonifatius in Geismar in Hessen die dem germanischen Kriegsgott Thor geweihte Eiche fällte und mit dem sich in vier gleich große Teile spaltenden Holz eine dem Petrus geweihte Kapelle baute, aus der das Kloster Fritzlar wurde. In Hessen legte er das organisatorische Fundament für die ganze deutsche Kirche.


  • Als Anerkennung für seine Dienste ernannte Papst Gregor III. ihn 732 zum Erzbischof und päpstlichen Vikar des Ostteiles des Frankenreiches und erteilte ihm die Erlaubnis, Bischofssitze einzurichten.


  • 737 und 738 begann Bonifatius seine Missionstätigkeit auch in Bayern und Sachsen, unter anderen gründete er die Bistümer Salzburg, Passau, Regensburg, Freising, Würzburg und Erfurt, sowie die Klöster Amöneburg, Ohrdruf, Fritzlar, Tauberbischofsheim (Die Leitung des Klosters übertrug er » Lioba), Kitzingen und Ochsenfurt. Durch seine Verbindungen, einerseits nach Rom, andererseits zu den Karolingern, gehört er zu jenen, die mithalfen, das Papstum aus seinen byzantinischen Bindungen zu lösen und enger in die Entwicklung in Mitteleuropa einzubinden.

  • Während seines dritten Aufenthaltes in Rom wurde er 738 zum päpstlichen Legaten für das Frankenreich ernannt.


  • Ab 742 gründete er weiter die Bistümer Würzburg, Büraburg und Erfurt.


  • 744 gründete er sein Lieblingskloster Fulda, 747 wurde er Erzbischof von Mainz.


  • Die Reform der fränkischen Kirchen konnte er wegen des Widerstandes des Adels nur teilweise durchsetzen. Nachdem hierdurch auch 745 seine Erhebung auf den Bischofssitz von Köln gescheitert war, wurde er 746 Bischof in Mainz.


  • Am Ende seines Lebens machte Bonifatius sich 753 noch einmal mit einigen Gefährten, darunter Adalar, Eoban, Hildebrand und Ferdinand, zur Friesenmission auf. Als er bei Dokkum in Westfriesland am Pfingstfest 754 ein Tauffest abhalten wollte, überfielen ihn die an ihrem alten Glauben festhaltenden Stämme und erschlugen ihn samt seinen Begleitern und über 50 weiteren Gefährten. Seine Leiche, zunächst nach Mainz gebracht, wurde von Lullus, dem Wunsch des Toten entsprechend, nach Fulda übertragen, die Grabstätte wurde zu einem berühmten Wallfahrtsort.


Lebensbeschreibungen berichten von Bonifatius' Beziehungen zu Karl Martell, Karlmann und Pippin dem Kleinen, der ab 751 König war. Er habe "gelehrte Medizinmeister aus Hibernia (Spanien)" für das von Krankheiten geplagte Volk um sich versammelt. Als seine besonderen Mitarbeiter werden Willibald, Sturmius, Lullus, Wigbert und Gregor genannt, die er mit Genehmigung durch Pippin als Bischöfe in Eichstätt, Fulda, Hersfeld, Fritzlar und Utrecht einsetzte. Mit ihnen bewirkte er die kirchliche Organisation, auf der Karl, der Große dann die staatliche aufbauen konnte. Dazu kamen Walburga und Wunibald.




Bild 2   Bild 3   Bild 4
Bild 2: Gemälde von Karl Rempp, 1705,
heute in Pfarrkirchen in Oberösterreich:
Bonifatius gründet die vier
altbayerischen Bistümer.
Von links: der Abt in Kremsmünster;
Ermbert, der Bischof von Freising;
Gaubald, der Bischof von Regensburg;
Bonifatius;
Vivilo, der Bischof von Passau;
Johannes, der Bischof von Salzburg;
dahinter von links Willibald, Walburga und Wunibald.
  Bild 3: Denkmal im Mainzer Dom   Bild 4: Schrein mit Bonifatius' Schädeldecke im Dommuseum Fulda



» Eine Homepage über Bonifatius hat Dirk Neumann gestaltet. Sie bietet ausführliche Informationen über Bonifatius und die Zeitgeschichte, Informationen über Fulda und Wallfahrten zu Bonifatius-Orten, sowie eine Liste aller Bonifatius-Pfarreien.


Quelle: » http://www.heiligenlexikon.de