Solaranlagen in der St. Bonifatius Gemeinde
01.01.14

Solarheft


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- Geschichte und Anlagenübersicht der Photovoltaikanlage Kindergarten Bonifatius


- Werte und Diagramme der Photovoltaikanlage Kindergarten Bonifatius **


- Werte und Diagramme der Photovoltaikanlage Kindergarten Lioba **





- "Der Glaube an den Schöpfergott" oder: Der weite Weg von der Theorie zur Praxis





** - Datenstand : 01. 01. 2014
     - Nächste Aktualisierung : Anfang April 2014











Wenn Sie die Broschüre "St. Bonifatius zapft die Sonne an", aus der die folgenden Texte sind,
oder weitere Informationen über unsere Photovoltaik- und Solaranlagen haben möchten,
schreiben Sie uns bitte per E-Mail: E-Mail an ...   solaranlagen@st-bonifatius-haspe.de



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Geschichte und Anlagenübersicht der Photovoltaikanlage auf dem Dach des Kindergarten Bonifatius, Berliner Str. 125a


Strom vom Dach!


Unsere St. Bonifatius-Gemeinde in Hagen-Haspe zapft die Sonne an: Auf dem Dach des » Kindergarten Bonifatius, Berliner Str. 125a wurde am 14. Januar 2000 die neue Anlage zur Erzeugung von Sonnenstrom (Photovoltaikanlage) in Betrieb genommen. Diese Anlage war zu der Zeit die größte in der Stadt Hagen, die ans öffentliche Stromnetz gekoppelt war (nur die Fernuniversität hatte eine größere, zu wissenschaftlichen Zwecken).

St. Bonifatius Haspe

Was bewegte eine Kirchengemeinde, sich mit der Sonnenenergie zu beschäftigen?
Natürlich spielte dabei der Stromverbrauch eine Rolle. In den Gebäuden unserer Gemeinde (Kirche, Lioba-Kapelle, Pfarrheim, zwei Kindergärten, Pfarrhaus) wurden im Jahre 1998 insgesamt 43.339 kWh Strom verbraucht. Das kostete 9.100,- € (das Vereinshaus, die alte Vikarie und die Räume der Portugiesengemeinde in unserem Pfarrheim wurden dabei nicht mitgerechnet, da sie vermietet sind). Es ging also einerseits darum, den Stromverbrauch bzw. die Stromkosten zu senken. Es ging aber andererseits um die Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung, die uns Christen aufgegeben ist. Wir wollten konkrete Schritte tun und nicht nur theoretisch diskutieren oder Forderungen aufstellen, was andere zur Bewahrung der Schöpfung zu tun hätten. Außerdem können wir vielleicht durch den Bau unserer Anlage anderen Menschen Anstöße geben, ebenfalls die Sonnenenergie zu nutzen. Wenn wir dabei durch Gespräche, Informationen und Erfahrungen mithelfen können, sind wir gern dazu bereit. Wir, das sind fünf Gemeindemitglieder, die den Schöpfungs-Ausschuß des Pfarrgemeinderates und des Kirchenvorstandes bilden, dazu der E-Mail an ...  Pressereferent unserer Gemeinde.

Der Arbeitskreis Schöpfung:
Im Oktober 1996 traf sich erstmals der vom Pfarrgemeinderat neu gegründete Ausschuß bzw. Arbeitskreis Schöpfung. Zu den vier Mitgliedern des » Pfarrgemeinderat kam noch ein Delegierter des » Kirchenvorstand hinzu. Im Pfarrgemeinderat hatte das Thema "Bewahrung der Schöpfung" seit vielen Jahren eine Rolle gespielt, und zwar von Anfang an theoretisch und praktisch. So fand z.B. schon im Jahre 1991 eine Besichtigung der Hagener Müllverbrennungsanlage statt, mit eingehender Beschäftigung der damit verbundenen Fragen und Probleme. Es folgte die Einführung der Mülltrennung in allen Räumen des Pfarrheims, und das war recht kompliziert, vor allem wegen der vielen verschiedenen Gruppen, Verbände und Vereine, die das Pfarrheim nutzen. Es folgte die Mülltrennung in den beiden Kindergärten und das Anlegen mehrerer Komposthaufen für die verschiedenen Gebäude der Gemeinde.

Aber auch Bibelabende zum Thema "Schöpfung" fanden reges Interesse. Auch im Kirchenvorstand war das Thema "Bewahrung der Schöpfung" seit vielen Jahren im Gespräch, und zwar vor allem im Hinblick auf die Einsparung von Energie(kosten).
So wurden z.B. im Laufe der achtziger Jahre alle Nachtspeicheröfen in unseren Gebäuden entfernt und durch gasbetriebene Heizungen ersetzt (z.B. in der Sakristei und der Werktagskapelle der Kirche, aber auch in den beiden Kindergärten und im Pfarrhaus). Es folgte die Ausstattung aller Heizkörper in allen Gebäuden mit Thermostatventilen und der Einbau von Wochenschaltuhren in den Heizungen aller Gebäude. Außerdem wurden bei der Renovierung des Pfarrheims 1983/84 alle einhundert Fenster (einschließlich der Kellerfenster) erneuert und mit wärmedämmenden Doppelscheiben versehen. Das gleiche geschah nach und nach im Pfarrhaus und in den Kindergärten, ebenso bei der großen Westrosette der Kirche und anderen Kirchenfenstern, in der Sakristei und in der Werktagskapelle sowie bei allen Fenstern in der alten Vikarie (Heilig-Geist-Straße 14). Der Verbrauch an Energie (und damit auch die Kosten) wurde auf diese Weise bei allen Gebäuden etwa halbiert.

Der eingangs erwähnte Arbeitskreis Schöpfung wurde im Oktober 1996 gegründet, weil nach all den beschriebenen großen Maßnahmen nun viele kleine Aufgaben an die Reihe kommen sollten. Das Protokoll des ersten Treffens am 8. Oktober 1996 im Pfarrhaus enthält die gesammelte Liste der Aufgaben, die auf uns warteten: Der Verbrauch von Strom, Gas und Wasser in allen Gebäuden der Gemeinde soll in einer Tabelle erfaßt werden, die die letzten zehn Jahre umfaßt, um dann Vorschläge zur Verbesserung zu machen. Begonnen wurde schließlich mit dem Pfarrheim.

Folgende Aufgaben stehen im Protokoll:
- Überprüfung aller Lampen (Anzahl und Qualität), aller Heizkörper, der Klimaanlage in den beiden Sälen, der Kochmöglichkeiten in den fünf Küchen des Pfarrheims, der Kühlschränke, Maschinen und elektrischen Geräte, des Wasserverbrauchs (z.B. auf den Toiletten), der Dachisolierung, der Abfallbeseitigung, der Versiegelung der Außenflächen auf dem Kirchplatz u.a.

Nicht alle diese Aufgaben wurden bisher angepackt, aber doch die meisten. Nach dem Pfarrheim sollten die anderen kirchlichen Gebäude folgen, was bisher allerdings nur unzureichend geschah.

Denn der Arbeitskreis Schöpfung setzte dann seine ganze Zeit und Kraft in die Errichtung einer Photovoltaikanlage. Angestossen durch öffentliche Förderprogramme (der Stadtwerke Hagen, des Landes Nordrhein-Westfalen und zuletzt auch der Bundesstiftung Umwelt) wuchs das Interesse und die Beschäftigung mit dieser Sache mehr und mehr, bis schließlich im Laufe des Jahres 1998 die Idee reifte, eine große Photovoltaikanlage zu errichten, und zwar auf dem 1996/97 neu errichteten Walmdach des Kindergartens Berliner Straße 125a (vorher war dort ein Flachdach).

Von Anfang an sollte diese Anlage zwei Zwecken dienen:
a) um für uns selbst Strom zu erzeugen (nämlich für den Kindergarten, für das Pfarrhaus, für das Pfarrheim und für die Kirche
b) um andere Interessierte zu ähnlichen Projekten zu bewegen, also als Multiplikator zu dienen (z.B. für Hausbesitzer, für andere Kirchengemeinden, für Wohnungsbaugesellschaften, für andere öffentliche Einrichtungen wie das Heilig-Geist-Hospital u.a.
Anfang 1999 wurde der erste Antrag gestellt auf Zuschüsse aus dem REN-Programm des Landes NRW, in der Hoffnung, etwa im Juni die Anlage in Betrieb zu nehmen. Das aber geschah erst Anfang November 1999. Die Gründe dafür, warum es so lange dauerte, liegen in komplizierten Verwaltungsvorgängen der beteiligten Behörden bzw. Gremien ( » Pfarrgemeinderat, » Kirchenvorstand, » Gemeindeverband der kath. Kirchengemeinden in Hagen, » Generalvikariat in Paderborn, » Landesinstitut für Bauwesen des Landes NRW in Dortmund, » Bundesstiftung Umwelt in Osnabrück).

Montage 1. Solarmodul

Die Solaranlage
Im Oktober 1999 wurde auf den Dächern des Kindergartens von St. Bonifatius in Hagen-Haspe eine Anlage installiert, mit der wir selber Strom aus dem Sonnenlicht erzeugen können, eine sogenannte Photovoltaik-Anlage.
Sie besteht aus fünf einzelnen Gruppen, die auf die Dächer verteilt worden sind. Jede Gruppe ihrerseits besteht aus 18 einzelnen Solarmodulen, von denen jedes ca. 130 x 66 cm groß und ca. 12 kg schwer ist.

Von den insgesamt 90 Modulen sind 72 nach Süden und 18 nach Westen ausgerichtet, damit sie die beste Wirkung entfalten. Sie funktionieren nicht nur bei deutlichem Sonnenlicht, sondern auch bei verhangenem Wetter, im Sommer wie im Winter.

Die Anlage wurde unter Anleitung des fachkundigen Beraters, Herrn Brüggemann, von uns selber installiert. Mit etwas handwerklichem Geschick ist es jedem Laien möglich, eine solche Anlage einzubauen. Lediglich die Verkabelung und die Elektroarbeiten sollten von einem fachkundigen Elektriker ausgeführt werden.

Mit dieser Anlage ist unsere Gemeinde in der Lage, im Jahr bis zu 8.000 Kilowattstunden Strom zu erzeugen. Dies entspricht dem Bedarf von ca. 2-3 Privathaushalten. Unsere Anlage war damit die größte private Anlage in Hagen. Den erzeugten Strom verbrauchten wir zunächst selber. Wir setzen ihn ein im Kindergarten, im Pfarrhaus sowie im Pfarrheim. Den Strom, den wir nicht selber verbrauchten, speisten wir in das örtliche Netz der Stadtwerke Hagen AG (jetzt Mark-E) ein; der eingespeiste Strom wurde über einen eigenen Zähler erfaßt und mit 16,5 Pfg. pro Kilowattstunde vergütet. (Anmerkung: Mittlerweile gilt das Energieeinspeisegesetz (EEG), nach dem jede in das Netz eingespeiste Kilowattstunde mit 99 Pfg. / 0,56 € vergütet wird. Wir haben die Anlage so umgebaut, dass jede erzeugte Kilowattstunde in das örtliche Netz eingespeist wird.)

Auf Wunsch der Bundesstiftung Umwelt, die das Vorhaben sehr gefördert hat, wurde eine große Schautafel (LED-Display) auf dem Kirchplatz installiert, auf der jederzeit abgelesen werden kann, welche Mengen Strom wir selber erzeugt haben. Gleichzeitig wird die gesamte Anlage mit einem Computer, der im Pfarrhaus steht, überwacht.

18 Module zeigen nach Westen LED-Display 72 Module zeigen nach Süden
18 der 90 Module bilden ein Feld Die Anzeige auf dem Kirchplatz Kindergarten und Kirche liegen dicht beieinander,
auch in der Gemeindearbeit


Technische Daten
Modulleistung
:
9.900 W p *
Hersteller/Modultyp
:
ISOFOTON I-110/12
Leistung pro Modul
:
110 Wp
Anzahl der Module
:
90 Stück
Neigungswinkel
:
16°
Wechselrichter
:
5 Stück SMA Sunny Boy 2000
Datenkommunikation
:
SMA Sunny Boy Control,
Schnittstelle RS 485 zwischen Wechselrichter und Controller
Leistungszähler
:
Drehstromzähler 5 x 100A,
mit Impulsausgang für Großanzeige

* p = peak (engl.) = Spitzenleistung





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Werte und Diagramme der Photovoltaikanlage Kindergarten Bonifatius


Erzeugte Energie (kWh)
Monat
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
Januar
-*-
180
200
335
102
88
136
148
154
161
149
46
290
240
69
-
Februar
-*-
350
284
295
483
181
191
149
170
341
191
146
800
586
573
-
März
-*-
550
383
683
810
611
579
579
657
499
513
499
992
705
344
-
April
-*-
751
750
905
1.309
907
763
758
842
755
987
938
999
958
338
-
Mai
-*-
1.109
1.274
1.014
1.109
957
1.053
851
807
1.146
953
800
824
585
331
-
Juni
-*-
1.165
1.109
1.138
1.220
1.017
1.178
1.058
973
1.178
618 (A)
847
778
749
430
-
Juli
-*-
816
1.181
914
1.149
1.022
1.079
1.343
1.020
989
921
972
1.048
515
583
-
August
-*-
940
1.019
836
1.060
955
790
802
881
900
714
616
561
515
960
-
September
-*-
546
477
732
868
800
812
768
596
533
429
504
76
580
684
-
Oktober
70
359
480
401
823
500
520
492
405
284
389
383
101
439
549
-
November
180
208
175
166
244
151
192
204
130
221
158
111
69
188
399
-
Dezember
169
135
96
108
136
132
81
117
120
100
90
142
134
63
88
-
Gesamtertrag
419
7.109
7.428
7.527
9.317
7.321
7.374
7.233
6.755
7.107
6.112
6.449
7.348
6.194
5.348
- **

-*- : Anlage seit Oktober 1999 in Betrieb
-(A)- : Ausfall eines Wechselrichters




Diagramm Bonifatius

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Diagramm Bonifatius

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Jahresertrag Bonifatius

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Werte und Diagramme der Photovoltaikanlage Kindergarten Lioba


Erzeugte Energie (kWh)
Monat
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
Januar
174
96
85
138
254
152
226
186
41
271
293
47
-
Februar
289
481
162
145
148
150
348
206
126
798
641
148
-
März
636
809
591
676
477
684
510
447
458
903
731
527
-
April
823
1.044
857
618
716
1.118
736
956
924
1.250
966
807
-
Mai
937
1.098
922
1.093
982
904
1.094
1.082
764
880
861
845
-
Juni
998
1.190
968
1.049
1.146
977
1.126
917
1.221
780
741
952
-
Juli
908
1.144
980
1.049
1.303
1.012
913
1.025
1.037
808
583
1.128
-
August
813
975
902
875
749
796
865
994
734
712
616
918
-
September
732
851
784
778
768
581
635
471
613
400
585
643
-
Oktober
373
468
526
584
492
409
292
452
421
255
455
284
-
November
183
253
147
215
204
126
274
169
110
149
192
151
-
Dezember
122
182
164
80
117
120
136
100
10
163
58
49
-
Gesamtertrag
6.988
8.591
7.088
7.270
7.356
7.029
7.155
7.005
6.459
7.348
6.918
6.399
- **



Diagramm Lioba

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Diagramm Lioba

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Jahresertrag Lioba

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