Die St. Bonifatius Kirche Hagen-Haspe
24.03.24



Unsere St. Bonifatius-Kirche
wurde 1869 -1872 im neugotischen Stil erbaut. Man versteht unter Gotik die zweite große Stilperiode der mittelalterlichen Kunst, nach der langen Periode der Romanik. Um 1150 entstand sie in Frankreich. In England, Deutschland, Italien usw. etwa 50- 80 Jahre später. Sie dauerte, ganz grob gesagt, bis etwa 1550, in Italien allerdings erheblich kürzer, weil dort schon Anfang des 14. Jahrhunderts die Gotik von der Renaissance abgelöst wurde. 300 - 400 Jahre lang wurde also in vielen Ländern Europas im gotischen Stil gebaut, nicht nur Kirchen, sondern auch Schlösser, Burgen, Rathäuser, Bürgerhäuser, Wehrtürme, Handelshäuser usw. Und so ist es verständlich, dass es auch innerhalb der Gotik noch viele verschiedene Richtungen und Stile gibt. Hier können allerdings nur einige grundsätzliche Gedanken zur Gotik gesagt werden: Als die Gotik entstand, wurde sie von vielen in Europa als neue, schlechte, ja barbarische Kunst beschimpft. Und sie wurde mit den Goten in Verbindung gebracht, einem germanischen Stamm, der in fast ganz Europa herumgezogen war. Deshalb war das Wort Gotik zunächst als Beschimpfung gedacht, wurde dann aber mehr und mehr in ganz Europa zum geschätzten Markenzeichen.

Die Entwicklung des neuen gotischen Stils hing, wie bei allen Kunstrichtungen, auch mit den Veränderungen zusammen, die in der Gesellschaft des Mittelalters eintraten: Das Handwerk löste sich aus der Landwirtschaft; bessere Technik führte zu vermehrter Warenproduktion; der Handel erfuhr eine starke Belebung; die Städte schlossen sich zusammen und lösten sich aus der Gewalt der Grundherren, des Adels; in den Städten entstand ein neuer Geist, eine Opposition, die sich gegen die bestehenden feudalen Besitzverhältnisse richtete. Innerhalb der Kirche äußerte sich das besonders in den Armutsbewegungen, z.B. bei den Franziskanern und Dominikanern, die sich vor allem in den großen Städten ansiedelten. Die Stadtmauern schützten die Städte, sicherten die Straßen und die Märkte und ließen das Handwerk und den Handel zur Entfaltung kommen. Technik und Arbeitsorganisation wurden verbessert. All das schlug sich natürlich auch in den Künsten nieder, so auch im Kirchenbau.

Die städtisch-bürgerliche Kultur war der Nährboden, aus dem der gotische Kirchenbau entstand. Man wollte es den vormals Mächtigen zeigen, wozu man in der Lage war. Die Kirchbauten wurden hoch und immer höher, von den Wänden sollte möglichst wenig zu sehen sein, sie wurden ‚aufgelöst’, das heißt: mit Säulen, Spitzbögen, Blendarkaden, vielen Fenstern und Verzierungen durchbrochen. Auch um zu zeigen, was die neue Technik alles möglich machte. Der Blick in einer Kirche sollte möglichst nach vorn und nach oben gerichtet und gezogen werden, daher die enorme Länge und Höhe der gotischen Kathedralen und Stadtkirchen. Der Kirchenraum sollte eine möglichst einheitliche und erkennbare Ausrichtung haben. Auch die Seitenschiffe, die Kapellen, der Chorumgang, der Eingang, der Mittelgang, die Längsachse durch die ganze Kirche sollten den Blick und die Herzen der Gläubigen nach vorn und nach oben ziehen. Möglichst große und viele Fenster mit schönen Ornamenten und in herrlichen Farben sollten den Eindruck entstehen lassen, dass die Wände für den Kirchbau fast überflüssig sind, dass die neue Technik die gewaltigen Gewichte von den Gewölben her auch anders auffangen konnte als durch dicke Wände.

Licht sollte den Raum durchfluten und sozusagen den Himmel auf die Erde bringen. Hier einige herrliche Beispiele für diesen gotischen Baustil: die Kathedralen und Stadtkirchen von Sens, Noyon, Paris, Laon, Chartres, Reims, Amiens, Straßburg, Freiburg, Magdeburg, Halberstadt, Marburg, Trier, Naumburg, Meißen, Regensburg, Schwerin, Nürnberg, Ulm und vor allem der Kölner Dom. 300- 400 Jahre lang war im Mittelalter in vielen Ländern im gotischen Stil gebaut worden. Danach geriet die Gotik in Vergessenheit und in Verruf. Sie wurde durch andere Baustile ersetzt, z.B. Renaissance und Barock. Das führte auch dazu, dass viele gotisch gebaute Kirchen aus dem Mittelalter eine komplette Barock-Innenausstattung erhielten und in manchen Fällen bis heute behalten haben, obwohl Gotik und Barock kaum zueinander passen. Erst im 19. Jahrhundert wurde der Wert der Gotik neu entdeckt, vor allem durch die Romantik. Das ist eine Geistesrichtung, die sich besonders in der Literatur, in der Musik und in der Malerei auswirkte, aber auch in der Theologie und in der Kirche. Die geistigen Werte des Mittelalters wurden neu entdeckt und für die Gegenwart aufgearbeitet. So lernte man auch die Gotik neu schätzen. Vor allem seit dem Beginn des Weiterbaus am unvollendeten Kölner Dom (also seit 1842) setzte sich die Neugotik mehr und mehr durch. Und so wurde auch unsere Bonifatius-Kirche in Haspe in den Jahren 1869 - 1872 im neugotischen Stil erbaut. Bei der Innenrenovierung der Kirche in den Jahren 1989/90 wurde auch dieser Hintergrund des Baustils und der Bauzeit besonders bedacht, neben den liturgischen Möglichkeiten, die das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) gebracht hat.

Kunst an und in St. Bonifatius Haspe
Wenn man die Kunst an und in einer Kirche beschreiben und erläutern will, dann muss man zunächst einmal feststellen: Der Kirchbau selbst ist in der Regel schon ein Kunstwerk. Unsere Kirche, entworfen und erbaut vom Architekten Gustav Adolf Fischer, ist ein neugotisches Kunstwerk aus dem 19. Jh. (1869-72).
Aber darüber hinaus gibt es Gründe genug, auf die Kunst an und in unserer Kirche hinzuweisen und sie zu erläutern: Die Buntverglasung der Kirchenfenster:
Zunächst sind natürlich die sehr bunten Fenster zu nennen. Von innen nach außen entfalten sie ihre größte Wirkung. Wenn die Sonne scheint, werfen die Fenster ihre bunten Lichtabdrücke auf die Fußböden und an die Wände der Kirche (und manchmal während der Gottesdienste auch auf die Kirchenbesucher), in immer neuen Variationen, je nach Tageszeit. Aber auch bei verhangenem Himmel, wenn die Sonne nicht scheint, wirken die Fenster, fast mystisch sogar, weil sie durch das diffuse Licht sozusagen aus sich selbst leuchten. Von außen gesehen haben die Fenster ihre Wirkung natürlich nur, wenn es draußen dunkel und in der Kirche hell ist, also am Abend oder in der Nacht.
Die jetzigen bunten Fenster wurden erst 65-70 Jahre nach der Erbauung der Kirche erstellt, in den späten 1930er und 1940er Jahren. Die Entwürfe stammen von Eberhard Horst und sind dem spätexpressionistischen Stil zuzuordnen. Die Ausführung stammt aus den bekannten Glaswerkstätten Derix in Düsseldorf-Kaiserswerth (heute in Taunusstein).
Der Auftrag an den Künstler lautete damals: Figürliche Darstellung der drei Hochfeste (Weihnachten, Ostern, Pfingsten) in den drei Hauptfenstern des Chorraumes, figürliche Darstellung der zwölf Apostel in den sechs Fenstern der beiden Seitenschiffe, figürliche Darstellung von acht bedeutenden Heiligengestalten aus der Kirchengeschichte in den beiden Fensterreihen rechts und links im Querschiff (vier heilige Frauen: Gertrud von Helfta, Elisabeth von Thüringen, Hildegard von Bingen und Mathilde; vier heilige Männer: Albert der Große, Georg, Sturmius und Bonifatius).
Die übrigen Fenster haben eine ornamentale Gestaltung: die Seitenfenster im Chorraum, die Rosetten über den Heiligenfenstern, die Fischfenster hoch über den Türen zur Sakristei und zur Werktagskapelle; der Fisch ist ein altes Symbol für Christus, weil die Buchstaben des griechischen Wortes für „Fisch“ auch als Anfangsbuchstaben von Bezeichnungen für Jesus verstanden werden können: Jesus, Gesalbter, Sohn Gottes, Erlöser.
Aber auch in den figürlichen Fenstern gibt es noch viele Symbole und Ornamente, z.B. - die Symbole für die Sakramente in den Apostelfenstern (nur die Taufe fehlt, dafür gab es ja den Taufstein) - einige Buchstabenkombinationen, die für Jesus stehen: AO (Alpha und Omega), JC (Jesus Christus), JHS (Jesus, Heiland, Seligmacher), PX (griechisch für: Retter Christus)
- die Symbole für die drei Hochfeste (Stern, Kreuz und Taube) oben in den Chorfenstern.
Die Fenster in den Nischen rechts und links hinten in der Kirche (also in den früheren Nebeneingängen) sowie die Fenster in der Werktagskapelle sind bei der letzten Innenrenovierung der Kirche 1990/91 erneuert worden. Die Entwürfe stammen von dem im Jahr 2008 gestorbenen Künstler Rudolf Vombek aus Herdecke, der in ganz Deutschland viele Glasfenster gestaltet hat. Die Ausführung kam wieder aus den Glaswerkstätten Derix (heute in Taunusstein). Die Fenster in der Werktagskapelle drücken symbolisch das ständige Ringen zwischen Chaos/Unruhe und Ordnung/Ruhe aus. Weitere Informationen über die Fenster in unserer Kirche finden Sie » weiter unten.


Der Altar
Haspe ist eine Stahlstadt. Erst durch seine immer mehr wachsenden Industriebetriebe ist es zur Stadt geworden (1874) und als steuerstarke Stadt nach Hagen eingemeindet worden (1929). Wegen dieser besonderen Hasper Prägung kam den Architekten Bernhard van der Minde und Manfred Krug bei der letzten Innenrenovierung unserer Kirche (1989/90) die Idee, im Kirchenraum einige neue Elemente aus Stahl (und Glas) zu gestalten, z.B. den Altar. Dazu wurde der Künstler Klaus Noculak aus Berlin gefunden, der den Entwurf für unseren heutigen Altar gemacht hat. Der Unterbau in der Form eines X im Querformat ist aus Stahl, die Altarplatte aus schwedischem schwarzem Granit. Bei den Stahlplatten des Unterbaus wurde die beim Walzen entstehende Walzhaut unbehandelt gelassen, nur an den vier äußeren Ecken sind sie glattgeschliffen („gehobelt“). So wurde bewusst der Eindruck eines Opfersteines vermieden und ein Tisch für das eucharistische Mahl geschaffen. Die Herstellung der Stahlteile des Altares erfolgte durch Arbeiter der Krupp Stahl AG in Hagen-Wehringhausen (alle Hasper Stahlbetriebe waren 1989 schon geschlossen) in freiwilligen Überstunden, zur „Ehre Gottes“. Laut eigener Aussage haben ihnen diese Überstunden große Freude gemacht. Sie haben die neuen Stahlteile des Altares dann auch nach Haspe transportiert und selbst in der Kirche aufgestellt. Das Material wurde von der Krupp Stahl AG gestiftet. Der gesamte Altar mit der im Boden befindlichen Stahlunterplatte hat ein Gewicht von mehr als drei Tonnen.


Das Kreuz über dem Altar


Durch eine Spende haben wir am Ende der Innenrenovierung der Kirche in den Jahren 1989/90 das Kreuz über dem Altar erhalten. Es ist ein Triumphkreuz, um 1880 in Frankreich entstanden, also etwa aus der Bauzeit unserer Kirche. Das Corpus ist aus Terracotta. Die Enden der Kreuzesbalken sind mit goldenen Lilien verziert, wie sie auch in den ausgemalten Laibungen der Fenster im Chorraum zu sehen sind. Das Kreuz ist 115 cm hoch. Es stammt aus dem reichen Schatz des Kunstsammlers Prof. Dr. Hartmut Riemenschneider und wurde von den Architekten Krug und van der Minde aus Hagen gestiftet, die die Innenrenovierung der Kirche geleitet haben.


Der Radleuchter über dem Altar


Es ist in vielen Kirchen mit besonderen Problemen verbunden, den Altarraum richtig zu beleuchten; so auch bei uns. Nach vielen Überlegungen, Strahler an beiden Seiten oder schräg oben anzubringen, fand die jetzige Lösung mit dem Radleuchter den Vorzug. In vielen mittelalterlichen Kirchen und Kathedralen gibt es Radleuchter, oft mit besonderer Symbolik ausgestattet, z.B. im Dom zu Aachen mit Symbolen für das himmlische Jerusalem. Unser Radleuchter wurde (wie der Altarunterbau) aus Stahl gefertigt (also wieder ein Anklang an die Stahlstadt Haspe) und mit 24 kleinen Leuchtmitteln versehen. Entwurf und Ausführung stammen von dem Schmallenberger Kunstschmied Walter Schneider.


Der Ständer für die Osterkerze, für die Altarkerzen und für die Ewig-Licht-Kerze in der Werktagskapelle
Ebenfalls von Walter Schneider stammen die Entwürfe und die Ausführung der genannten Kerzenständer. Auch hier ist Stahl das Material.

Die Marienfigur(en)
Zwei Mariendarstellungen haben wir in der Kirche:
Die eine, hinten in der südlichen Nische (dem früheren Seiteneingang), ist etwa so alt wie unsere Kirche. Diese Figur, Maria mit Kind, wurde von einem Restaurator neu bemalt und mit einem Sockel versehen. Die Herkunft ist uns nicht bekannt. Sie ist aus Eichenholz geschnitzt.



Die andere, im Querschiff vorne links auf einem neugotischen Schrank, ist eine Replik (also eine Nachschnitzung) der Muttergottes des Wallfahrtsortes Mariastein in Tirol. Das spätgotische Original stammt wohl aus der Zeit vor 1450, aber auch diese Replik (Lindenholz, 80 cm hoch) ist wahrscheinlich schon zwischen 1587 und 1618 angefertigt worden. Auch sie stammt, wie das Kreuz über dem Altar, aus dem Schatz des Kunstsammlers Prof. Dr. Hartmut Riemenschneider. Wir haben eine ausführliche Expertise über diese Figur vom Direktor des Paderborner Diözesanmuseums, Prof. Dr. Karl Josef Schmitz, aus dem Jahr 1989.



Die Bonifatius-Figur,


an der rechten Halbsäule neben dem Altar (Lindenholz, 72 cm hoch), ist eine Figur aus der Zeit um 1500 (Expertise vom Direktor des Paderborner Diözesanmuseums). Sie war ursprünglich farblich gefasst, die Spuren davon sind noch zu erkennen, aber nicht mehr so deutlich, dass man sie in den Originalfarben wiederherstellen könnte. Die Krümme des Bischofsstabes und das vom Schwert durchstochene Buch wurden bei der Restaurierung (durch Richard Dertinger aus Paderborn) erneuert.




Die Lioba-Figur


an der linken Halbsäule neben dem Altar, wurde als Stiftung eines Gemeindemitglieds im Jahr 2000 in der Kirche aufgehängt. Die » Kapelle auf dem Spielbrink (1987 gebaut, vorher in Wachtendonk im Kreis Kleve als evangelische Kirche, sogenannte Bartning-Notkirche aus dem Jahre 1952) wurde nach Lioba benannt, einer Mitarbeiterin und Verwandten des hl. Bonifatius. Sie ist also seit 1987 neben Bonifatius eine Patronin unserer Gemeinde. Die Figur wurde eigens für uns angefertigt von dem Holzschnitzer Norbert Holzheimer aus der Rhön, und zwar aus Lindenholz. Die Merkmale der hl. Lioba sind der Äbtissinnenstab (vergleichbar mit einem Bischofsstab) und eine Glocke (kommt in ihrer Berufungsgeschichte vor). Als Vorbild für diese Figur galt dem Holzschnitzer die jugendlich beschwingte Lioba-Figur am äußeren nördlichen Querschiff der Stadtkirche St. Martin in Tauberbischofsheim.


Das Kreuz im Turmraum hing früher in der südlichen Seitennische hinten in der Kirche, als diese Nische noch zugemauert war, also dort, wo jetzt die eine der beiden Madonnenfiguren steht. Das Kreuz war als 12. Station Teil eines sehr viel kleineren Kreuzweges, der nach der Renovierung nicht wieder aufgehängt wurde. Zunächst sollte es über den Altar gehängt werden, aber eine Probeaufhängung kam zu dem Ergebnis, dass es dort zu groß war. So kam es dann an seine heutige Stelle im Turmraum, obwohl es auch dort etwas zu groß ist.


Das Kreuz über dem Altar in der Seitenkapelle
ist ein Barockkreuz (Corpus 50 cm hoch, Hartholz) etwa aus der Mitte des 18. Jahrhunderts (Expertise vom Direktor des Diözesanmuseums). Eine Reinigung und Überarbeitung erfolgte durch Richard Dertinger in der Fa. Ochsenfarth in Paderborn. Es stammt, wie das Kreuz über dem Hauptaltar, aus dem Schatz des Kunstsammlers Prof. Dr. Hartmut Riemenschneider.




Das Kreuz im Beichtraum (hinten links im früheren nördlichen Seiteneingang)
ist eine zeitgenössische Arbeit (von 1985) durch den Künstler Willi Köhlings aus Altenberg. Das Corpus ist aus Ton, 115 cm hoch. Diese Darstellung drückt sehr stark die brutale und schmerzvolle Seite der Hinrichtung am Kreuz aus (Expertise vom Direktor des Paderborner Diözesanmuseums).




Das Kreuz an der hohen Treppe,




draußen vor der Kirche, hing von 1967/68 bis 1989 über dem Altar. Es ist von der Kolpingsfamilie Haspe entworfen und auch angefertigt worden. Wegen seiner Größe fand es nach der Renovierung nicht mehr seinen alten Platz über dem Altar, sondern, da es aus wetterfestem Metall ist, oberhalb der hohen Kirchentreppe. Dort wird es sowohl aus der Berliner wie aus der Tillmannsstraße gesehen.






Die beiden Halbplastiken an der Mauer nördlich der Kirche:


a) Jesus fällt unter dem Kreuz
b) Jesus bei Maria und Martha (Lk 10,38-42)
Beide Reliefs sind wohl in der gleichen Zeit und vom gleichen Künstler erstellt worden, also in der Zeit nach 1917, als Pfarrer Drewes diese Mauer bauen ließ.














Der Kreuzweg an der Kirchmauer

Der Kreuzweg des rumänischen Künstlers Petru Jecza aus dem Jahre 1989 ist draußen angebracht und lädt vor und nach den Gottesdiensten dazu ein, den Kreuzweg Jesu betend nachzugehen und die vielen kleineren und größeren Kreuze, die sicherlich jeder Mensch im Leben zu tragen hat, Jesus hinzuhalten.
Dieser moderne, bronzene Kreuzweg ist uns aus der mittlerweile profanierten Kirche St. Thomas Morus in Essen-Vogelheim, heute Pfarrei St. Dionysius, dankenswerter Weise überlassen worden. Er hat 16 Stationen. Neben den klassischen 14 Stationen gibt es eine österliche Station: "Jesus lebt" und eine pfingstliche Station: "Jesus sendet den Heiligen Geist herab". Der Kreuzweg wurde in limitierter Auflage von drei Exemplaren geschaffen. Ein WAZ-Artikel vom 24.10.2002 bezeichnete die Darstellungen als "wahres Kleinod". Er hinterlässt nicht nur wegen seines künstlerischen Wertes einen bleibenden Eindruck.
Am 3.11.2019 wurde der Kreuzweg feierlich eingesegnet. Möge dieser Kreuzweg "auf dem Heiligen Berg" für die Pfarrei St. Bonifatius zum Segen werden.


Die Krippe

Die Krippe der Bonifatius-Gemeinde, deren Figuren ca. 120 Jahre alt sind, steht seit 30 Jahren alljährlich zur Weihnachtszeit in der Kirche. Sie wurde damals von der Kolpingsfamilie aufbereitet und eingerichtet.
Die Figuren waren bis zu 120 cm hoch. Es gab: Maria und Josef, Jesus in der Krippe, Ochs und Esel, 4 Hirten , z. T. mit Schafen, 2 Schafe, die Hl. Drei Könige mit Kamel und 1 Engel.

Bis am 5. Januar 2021, zum Glück, unser Küster Hans Kamitter in die Sakristei musste, und dort Qualmgeruch wahrnahm. Geistesgegenwärtig rief er die Feuerwehr und dann Pfarrsekretärin Frau Viße und Herrn Pastor Rehwald zu Hilfe. Herr Rehwald schnappte sich einen Feuerlöscher und begann, den Brand zu löschen. Kurz darauf kam die Feuerwehr, löschte die Reste unserer Krippe und vertrieb den Qualm aus der Kirche. Jetzt musste die Kirche komplett gereinigt werden, alle Wände, alle Bänke, der Altar, der Ambo, die Orgeln, die Paramente, der Fußboden, alles war mit einer schwarzen, öligen, schadstoffhaltigen Rußschicht überzogen. Die Brandursache ist bis heute ungeklärt. Nach erfolgter Reinigung, Renovierung und Innenanstrich konnte die Kirche am 3. Oktober 2021 wieder eröffnet werden.

Pünktlich zum Weihnachtsfest 2022 konnte die neue Krippe aufgestellt werden. Nach zähen Verhandlungen mit der Versicherung konnte der Kirchenvorstand die neuen Figuren bestellen. Das Untergestell und den neuen Stall hat ein Fachmann erstellt, Die Verzierung des Stalls geschah in ehrenamtlicher Arbeit. Erstmals gibt es auch eine Hirtin.



Texte und Bilder erstellt aus Vorlagen von Pfarrer Werner König, zusammengestellt und erweitert von Thomas Dörr © 2023






Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jh. e.V.

"Wie schön müsste es sein, mit der Sonne selbst zu malen."

Seit jeher geht von leuchtendem farbigen Glas eine Faszination aus, die vor allem die Künstler des Expressionismus für sich entdeckten. Seitdem entwickelte die Glasmalkunst nach der Epoche des Mittelalters eine zweite Blütezeit im 20. Jahrhundert.
Die Stiftung Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jh. e.V. wurde 1993 gegründet mit dem Ziel, die Glasmalerei vornehmlich des 20. Jahrhunderts zu sammeln, zu dokumentieren, zu präsentieren und wissenschaftlich aufzuarbeiten.
In über zehn Jahren sind Daten zu 1.500 Künstlern, die Glasbilder entworfen haben, zusammengetragen worden.
In einer wissenschaftlichen Datenbank werden alle Werkdaten mittels EDV erfasst. So ist erstmals die Grundlage für die vergleichende Wissenschaft gegeben.
In der Zusammenarbeit mit kunsthistorischen Universitätsinstituten besteht die Möglichkeit von Dissertationen und Magisterarbeiten.


Bilder und Texte: © 2004 Stiftung Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jh. e.V.   
» http://www.glasmalerei-ev.net/index.html   



Die Fenster der Kirche St. Bonifatius Hagen-Haspe

(Die Nummern der Fenster auf dem Grundriss entsprechen den Nummern in der folgenden Auflistung.)   



 
Grundriss

 
Außenansicht

 
Innenansicht

1
Ornament.

Künstler unbekannt, ohne Jahr
Fenster über dem Seiteneingang,
Kathedralglas/Blei

2
Ornament.

Künstler unbekannt, ohne Jahr
Fenster in der Taufkapelle,
Antikglas/Blei

3
Die Apostel
Matthias und Judas Thaddäus.


Eduard Horst, 1948
Fenster im Seitenschiff,
Antikglas/Blei/Schwarzlot

4
Die Apostel
Philippus und Andreas.


Eduard Horst, 1941
Fenster im Seitenschiff,
Antikglas/Blei/Schwarzlot
Signatur:
WILHELM DERIX KAISERSWERTH AM RHEIN 1941

5
Die Apostel
Jakobus der Jüngere
und Bartholomäus.


Eduard Horst, 1948
Fenster im Seitenschiff,
Antikglas/Blei/Schwarzlot

6
St. Mathilde von Quedlinburg,
St. Elisabeth von Thüringen,
St. Gertrud die Große (von Helfta),
St. Hildegard von Bingen.


Eduard Horst, ca. 1941
Fenstergruppe im Querschiff,
Antikglas/Blei/Schwarzlot

7
Ornament aus Fischen,
im Maßwerk
Christusmonogramm PX.


Eduard Horst, ca. 1939
Fenster im Obergaden,
Antikglas/Blei/Schwarzlot

8
Ornament,
im Maßwerk
Alpha und Omega.


Künstler unbekannt, ohne Jahr
Fenster im Chor,
Antikglas/Blei

9
Ornament.

Künstler unbekannt, ohne Jahr
Fenster im Chor,
Antikglas/Blei

10
Christi Geburt.

Eduard Horst, vor 1939
Fenster im Chor,
Antikglas/Blei/Schwarzlot

11
Christi Auferstehung.

Eduard Horst, vor 1939
Fenster im Chor,
Antikglas/Blei/Schwarzlot

12
Geistsendung.

Eduard Horst, vor 1939
Fenster im Chor,
Antikglas/Blei/Schwarzlot

13
Ornament,
im Maßwerk
Christusmonogramm IHS.


Eduard Horst, ca. 1939
Fenster im Chor,
Antikglas/Blei

14
Ornament,
im Maßwerk
Christusmonogramm PX.


Eduard Horst, ca. 1939
Fenster im Chor,
Antikglas/Blei

15
Ornament aus Fischen,
im Maßwerk
Christusmonogramm IHS.


Eduard Horst, ca. 1939
Fenster im Obergaden,
Antikglas/Blei/Schwarzlot

16
Ornament.

Künstler unbekannt, um 1980
Fenster in der Werktagskapelle,
Antik-, Opalglas/Blei

17

+

19
Ornament.

Künstler unbekannt, um 1980
Fenster in der Werktagskapelle,
Antik-,Opalglas/Blei

18
Ornament.

Künstler unbekannt, um 1980
Fenster in der Werktagskapelle,
Antik-,Opalglas/Blei

20
Ornament.

Künstler unbekannt, um 1980
Fenster in der Werktagskapelle,
Antik-,Opalglas/Blei

21
St. Albertus Magnus,
St. Georg,
St. Sturmius,
St. Bonifatius.


Eduard Horst, 1941
Fenstergruppe im Querschiff,
Antikglas/Blei/Schwarzlot

22
Die Apostel
Matthäus und Thomas.


Eduard Horst, 1948
Fenster im Seitenschiff,
Antikglas/Blei/Schwarzlot

23
Die Apostel
Johannes und Jakobus der Ältere.


Eduard Horst, 1948
Fenster im Seitenschiff,
Antikglas/Blei/Schwarzlot

24
Die Apostel
Petrus und Paulus.


Eduard Horst, 1948
Fenster im Seitenschiff,
Antikglas/Blei/Schwarzlot

25
Ornament.

Künstler unbekannt, ohne Jahr
Fenster in der Kapelle,
Antikglas/Blei

26
Ornament.

Künstler unbekannt, um 1900
Fenster auf der Orgelempore,
Kathedralglas/Blei

  27  

-

34
Ornament.

Künstler unbekannt, ohne Jahr
Fenster im Obergaden,
Antikglas/Blei








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